Ich stehe für faires Hundetraining, doch was ist eigentlich fair?
Häufig geben wir dem Hund keine Gelegenheit, sein Verhalten dauerhaft zu ändern. Sondern lenken ihn mit Futter, Bällen usw. ab.
Dabei liegt es doch in unserer Verantwortung, in der Beziehung nicht nur für klare soziale Strukturen zu sorgen, sondern diese unserem Hund auch klar und verständlich zu vermitteln! Unsere Fähigkeiten zu schulen, wann und wie in sein Verhalten eingegriffen werden sollte (oder eben auch mal nicht), Antworten für seine Fragen zu haben und ihn in entscheidenden Situationen nicht sich selbst zu überlassen!
Fair wäre, deinen Hund mit seinen Problemen ernst zu nehmen, anstatt ihn zu dressieren und ihn in einen stoischen Gehorsam zu bringen. Fair wäre, das Problem mit deinem Hund „zu diskutieren“ und in der Folge zu lösen und ihn nicht mit einem Wiener Würstchen abzulenken und sein unerwünschtes Verhalten einfach zu überspielen.
Fair wäre, deinem Hund einen festen und verbindlichen Rahmen zu bieten und diesen in einer Art und Weise zu vermitteln, der von deinem Hund verstanden werden kann. Denn dann bietest du deinem Hund die nötige Sicherheit. Und zwar die Art von Sicherheit, die deinem Hund eine Orientierung an dir, an seinem Menschen ermöglicht! Vom Nachfragen deines Hundes, bevor er handelt, über das Alleinbleiben, bis hin zum Rückruf trotz Ablenkung – all das setzt voraus, dass dein Hund sich an dir orientiert, dir vertraut und sich somit bei dir gut aufgehoben fühlt.
Hundeerziehung ist eben keine Problembewältigung. Es ist ein Miteinander, ein Füreinander und ein Zusammenspiel. Sogenannter „Ungehorsam“ deckt lediglich Kommunikationsschwächen zwischen dir und deinem Hund auf. Lass sie uns gemeinsam beheben und deinem Hund durch Ruhe und Struktur mehr Freiraum schenken. So entsteht gegenseitige Akzeptanz, die euch vertrauensvoll miteinander verbindet.